Hat sich der "Garten“ wirklich verändert?


Alles ist immer im Prozess der Veränderung. Salopp gesagt. „Nix ist so beständig wie die Veränderung selbst und hier ist die Gartenkultur und damit verbunden das GARDENING nicht ausgenommen.“ Wurde früher das Stückchen Land auch überwiegend für die eigene Versorgung genutzt, hat sich der klassische Gemüsegarten in den vergangenen Jahren hier und da in ein „Erholungsgarten“ für Körper, Geist und Seele gewandelt. Nun wird der wieder entdeckte Gartenboden zur bewussten Geschmacksbildung durch den Anbau von Kräutern und Gemüse zurückgewonnen. Die bisherige unvorstellbare Auswahl an blühenden, dekorativen Pflanzen aus aller Welt wird zunehmend durch das steigende Umweltbewusstsein im Kaufverhalten nicht mehr in dieser Vielfalt in unserer gemäßigten Klimazone verwurzeln können. Pflanzen aus der „Region für die Region“, heimische Gehölze, Stauden und Co. sind deshalb immer stärker in der zukünftigen Gartengestaltung berücksichtigt. Die Generation, die es finanziell möglich machen kann, legt großen Wert auf Qualität, Sicherheit, Licht und pflegeleicht, barrierefreie Gärten. Die Automatisierung wandelt – beispielsweise der Mähroboter, Gießautomaten – Zeit für bisherige zeitintensive Tätigkeit zur bewussteren Freizeit für das eigene Refugium um. Gartenbotschafter John Langley®


BLÜHENDER #Appelbarg


Wer eine wilde heimische Überlebenskünstlerin als #KlimaStaude für längere Trockenheit für seinen Garten sucht kommt an Aschwurz, Feuerpflanze, Flammender- oder Brennender Busch einfach nicht vorbei. Die #AbstandBotanikDiptam - Dictamnus albus var. Albus trägt viele Namen. Als Rautengewächs (Rutaceae) wurde in der Antike als sogenannte Divinationspflanze und Heilkraut eingesetzt. (Divination: bedeutet Ahnung, Weissagen, intuitives Wissen, Vision, Vermutung, Voraussage von Ereignissen, Wahrsagekunst. Wen wundert es da, wenn vor 120 Jahren Diptam-Pulver zur besseren Verdauung von Hildegard von Bingen (1098–1179) über das Essen gestreut wurde. Oder zerquetschte Diptam-Blätter auf offene Wunden den Heilungsprozess förderten. Kein Wunder, dass selbst Harry Potters und Rons beste zauberhafte Freundin Hermine Jean Granger stets ein Fläschchen mit Diptam-Essenz zur Erste Hilfe zur Hand hatte. Kein anderer als Dichter, Vordenker, Universalgelehrter und begeisterter Gärtner Johann Wolfgang von Goethe soll in Weimar Diptam Stauden angepflanzt, um an heißen Tagen zu beobachten, wie ätherische, entzündbare Dämpfe und ein brennendes Streichholz bei dem 'Brennenden Busch' zu leichten Verpuffungen sorgte.

Verblüffungen, Geschichten, Historie und wie sieht es mit der Zukunft aus? Diese #Nektarbotanik für Bienen, Hummeln und Schwebfliegen liebt halbschattig, trockene, kalkhaltige und stickstoffarme Böden. Dort wachsend bleibt diese außergewöhnliche Pflanze immerhin 30 - 40 Jahre erhalten. Traubige, attraktive, weißlich-rosa, purpur geäderte Blüten (Blütenstände) leuchten und „brennen“ sich Mitte des Jahres in unsere Herzen ein.



Botanische Raritäten im Naturgarten #Appelbarg



Zimtahorn - Acer griseum - Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)

Mispel - Mespilus germanica -

Bienenbaum - Euodia hupehensis - Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)

Dreiblättrige Orange - Bitterprange - Poncirus trifoliata-

Gebänderte Roßkastanie - Aesculus hippocastannum -

Gewöhnlicher Blasenstrauch - Caragana arborescens 'Walker' -

Locken-Esche - Fraxinus excelsior 'Crispa'-

Schwarze Maulbeere - Morus nigra -


Was wächst denn da?



Holz- Wildbirne - Pyrus pyraster - (Rosaceae)



Die Wildbirne (Pyrus pyraster L.) Rosaceae = Rosengewächse. Toll, dass die Wildbirne auf den meisten Böden unproblematisch wächst, sie mag keine extreme Nässe und keinen extrem hohen ph-Wert. Da ist der Standort auf dem #Appelbarg genau richtig. Die Äste der Wildform (Holzbirne) sind dornenbesetzt, nur die Kulturformen sind dornenlos. Ein sehr seltener Baum. Die Früchte besitzen den höchsten Zuckergehalt und sind damit besonders nahrhaft. Sie enthalten vier Prozent mehr Ballaststoffe als Äpfel. Was eindrucksvoll ist: Insekten lieben den Blütennektar und Igel, Siebenschläfer, Marder und Dachs mögen ihre Früchte. Fakt ist, der ökologische Wert der Wildbirne ist hoch. Geeignet als meterhohe Bienenweide, Vogelschutz und -nährgehölz, Windschutz, Renaturierung, Streuobstwiese, Feldhecke, Böschungssicherung, Alleebaum und natürlich wie hier im Naturgarten 'Appelbarg' als ein gigantischer Blütentraum. 



Gebänderte Roßkastanie - Aesculus hippocastannum


Pflaumen, Zwetschen, Renekloden, Mirabellen


Prunkspiere - Exochorda macrantha 'The Bride'




Bienenbaum - Euodia hupehensis

Tausendblütenstrauch / Bienenbaum - Tetradium daniellii var. hupehensis / Euodia hupehensis - Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)



Foto: Petra Schweim - Im Vordergrund steht im Gefäß verpflanzt die "Niedrige Fiederspiere" (Sorbaria sorbifolia 'Sem'), diese Botanik ist fast für alle Standorte, an denen keine andere Pflanze gedeiht, sogar als Unterpflanzung von Bäumen geeignet. Und das besondere, die weißen Blüten erscheinen im Juli und August und stehen in großen Dolden zusammen, sie sind natürlich wertvoll für Insekten und dabei nicht zu vergessen "unseren" Bienen. Etwas "Indian Summer" zeigt sich durch eine rote Herbstfärbung auf dem #appelbarg.