Gefahr im Winter - ist die starke Einstrahlung der Wintersonne auf die Pflanzen.. Treffen die Sonnenstrahlen auf lebendes Gewebe und andere Pflanzenteile, dann dehnen diese sich aus und es findet auch eine Transpiration statt. Des Nachts frieren diese - soeben noch warmen und gedehnten - Pflanzenteile unter den strengen Nachtfrösten. Am nächsten Morgen geht das gleiche "Spiel" wieder los. Dieser Wechsel führt letztendlich zu Frostschäden an der Pflanze in Form von Frostrissen, Frostplatten, Erfrierungen ganzer Pflanzenteile und ganzer Pflanzen - also richtige "Erfrierungen"..
Dieser Vorgang wird als Frosttrocknis bezeichnet. bei höheren Pflanzen entsteht einen Zustand des Wassermangels. Dies versucht man zu verhindern mit früher oft üblichen Kalken von Stämmen, (heute werden weiße Bioanstriche bevorzugt) Sonnen- und Windchutz um. Gegen extrem tiefe Temperaturen und intensiver Sonnenwärme zu schützen.. Durch die sogenannte *Vertrocknen" der Pflanzen - im Winter - hauptsächlich Die Immergrünen und auch die grünen/lebenden Teile von laubabwerfenden Pflanzen im Winter (Cornus, Jasmin, Hamamelis, Obstbäume, Rosenstämme..) - werden durch Sonne und schnell hereinbrechende wärmere Temperaturen zur Transpitation und Atmung animiert.
Dadurch - dass der gefrorene Boden sich längst nicht so schnell erwärmt - bekommt die Pflanze durch die Wurzeln kein Nachschub an Flüssigkeit - sie vertrocknet.. Auch eine Wässerung ist hier nicht - auf gefrorenem Boden -möglich. Es bleibt also nur - die Pflanze vor der Transpitation zu schützen durch Schatten und Windschutz.
Bei offenem Boden wird dann schnell wieder gewässert. Man "lässt" auch niemals Pflanzen - besonders Immergrüne (Koniferen) trocken "in den Winter gehen". Hat man seinen Garten winterfest gemacht dann wässert man nochmal richtig mit 20-25mm Wasser/M². Der Kalihaushalt und damit der Wasserhaushalt in der grünen Pflanze - sind mitverantwortlich für die Frosthärte unserer Pflanzen. Also sollte man schon zusehen - dass einerseits die Pflanze gesund und vital "in den Winter" geht - anderseits sollte man tunlichst eine stickstofforientierte Überdüngung im Herbst vermeiden, weil der Dünger Pflanzen bis in den Frost hinein wachsen lässt und die dann erfrieren.
die Bezeichnungen "immergrün" und "wintergrün" beziehen sich ausschließlich auf die Belaubung. Grün bezweigte Gehölze (z.B. Kerria japonica) gelten definitionsgemäß nicht als immergrün! Die immergrüne Belaubung verbleibt am Gehölz zwischen 3 - 11 Jahre, wobei heute durch die Umweltverschmutzung mit einer kürzeren Belaubungsdauer gerechnet werden muß. Der Blattaustrieb erfolgt wie bei den sommergrünen im Frühjahr, der Laubfall konzentriert sich nicht auf einen bestimmten Termin, sondern verteilt sich über größere Zeiträume. Wintergrüne Gehölze (fälschlicherweise auch halbimmergrün genannt) behalten ihr Laub über den Winter bis zum kommenden Frühjahr, dann wird es vor oder während des Neutriebs abgestoßen.
Eine exakte Trennung zwischen sommergrün und wintergrün einerseits sowie wintergrün und immergrün andererseits ist oftmals nicht möglich. Eine intakte grüne Belaubung hängt von der allgemeinen Klimagunst und der jeweiligen Winterwitterung ab. In ungünstigen Jahren muß durch die Frosteinwirkungen mit Blattschäden oder Blattverlust gerechnet werden.
Hinweis: Immer- und wintergrüne Laubgehölze sind nie in dem Maße frosthart wie die sommergrünen. Frostschäden können gemildert werden durch eine entsprechende Standortwahl: offene, sonnige Lagen, ungeschützt dem Wind ausgesetzt, verstärken die Schäden. Schwere lehmige oder gar tonige Böden wirken sich verheerend auf die Frostresistenz aus. Immergrüne Gehölze, die bereits im Herbst halbvertrocknet in den Winter gehen, haben kaum eine Überlebenschance.
Deshalb "erfrieren" sie zu Beginn des Frühjahrs, wenn Sonne und Wind den angetrockneten Gehölzen zusätzlich Feuchtigkeit entziehen. In Wirklichkeit gehen sie durch die sogenannte "Frosttrocknis" zugrunde. Einige "immergrüne heimische" Gehölze: llex aquifolium, Buxus sempervirens, Ligustrum vulgare in Sorten, Pyracantha-Hybriden, Euonymus fortunei um nur einige Pflanzen zu nennen. Nadelgehölze: Juniperus communis, Picea abies, Pinus cembra, Pinus mugo, Taxus baccata
Quelle: Lorenz von Ehren, Hamburg
Visualisierung (C): Petra Schweim