INFORMIEREN dann ERST VERTIKUTIEREN



Foto: Andreas Birresborn
Foto: Andreas Bireesborn

Mit vermoosten Rasen beginnt oft das Gartenjahr. Die Ursachen dafür können leider sehr komplex sein. Nach dem regenreichen Monaten hat es das Oberflächenwasser besonders schwer, in feuchter, verdichteter, aber auch in zu schweren Böden (unterhalb der aufgetragenen 40 cm Oberbodenschicht) zu versickern. Dazu kommen die Kältephasen, geradezu ideal für Moos. Bereits bei 0°C sprießen die sichtbaren Vermehrungsorgane.

Gras jedoch erst bei 8°C. Klar, das man nur noch Moos sieht.

Doch das allein ist nicht die Ursache. Eine Bodenprobe verrät zuverlässig den Säuregrad im gebundenen Bodenwasser. (pH-Wert) Wer hier unter 6,5 liegt darf nicht sauer sein, wenn Moos ein Zuhause gefunden hat.

Was hilft dem gestressten vermoosten Rasen, damit er wieder auf die "grünen" Beine kommt?

Die "Moos-Bekämpfung" erfolgt am besten im Frühjahr. Wer sich für das Vertikutieren entscheidest, sollte diese Aktivität am besten nach dem ersten und zweiten Schnitt im Frühjahr durchgeführt werden. GEDULD ist hier angesagt. Danach unbedingt die aufgeschnittene Oberbodenfläche mit geeigneten RSM (Regelsaatmischung) und nicht lehmhaltigen Sand gemeinsam die bearbeitete Fläche abstreuen. So wird verhindert, dass freigelegte Lichtkeimer (oft unerwünschte Spontanbotanik im Rasen) und nicht die mit Sand verwendete qualitative Saat für gewünschtes GRÜN sorgt.

Gartenbotschafter John Langley®


VERTIKUTIEREN sollte Erfahrungsgemäß am besten erst nach dem 1+2 Schnitt Rasenschnitt im Frühjahr „abgearbeitet“ werden. Empfohlene Vertikutierzeiten: Ende April - Mai oder Sept. - Okt. Dafür muss der zu bearbeitende Rasenboden am besten nur leicht feucht sein – aber bitte nicht nass oder richtig trocken - erst dann können die hoffentlich scharfen Messer, der in Einsatz kommenden Vertikutierer (Benzin-, Elektro-, Akku- oder Handvertikutierer) gründlich arbeiten.

RICHTIGE EINSTELLUNG - Bei der Höheneinstellung des Vertikutierers ist unbedingt darauf zu achten, dass die Messer wirklich nur leicht den Boden berühren, ihn aber nicht - wie oft leider zu sehen - im Gartenboden versenkt werden. NATÜRLICH kommt es auch bei dieser Tätigkeit im Garten auf die RICHTIGEN EINSTELLUNG (Maschine und Naturbewusstsein) an. Wer darauf nicht achtet, wird unweigerlich auch intakte Pflanzen beschädigen oder zerstören. Deshalb sollten während des Vertikutierens ideale Witterungsbedingungen und trockenes Wetter mindestens bei 7-10 Grad vorhanden sein.

Dadurch ist sichergestellt, dass der gestresste Rasen die Chance hat, die kahlen Stellen durch gezielte Aussaat möglichst schnell wieder zu schließen.

Was passiert beim Vertikutieren? - Durch das vertikale Schneiden in die Rasennarbe, soll – wie bereits geschrieben - wird der Filz an der Bodenoberfläche durchschnitten und mechanisch ausgeräumt. Diese hand- oder (wesentlich besser) maschinelle Arbeit wirkt sich für eine wesentlich bessere Sauerstoff- und Wasserversorgung der oberen Vegetationsschicht eines Rasens aus.

Nach der „Behandlung“ sollte die geöffnete Rasenoberfläche danach ordentlich mit Sand abgedeckt und mit Rasensaat (RSM - wird noch erklärt) bedacht werden. Warum? Dadurch wird es weniger ungeliebtes bei Licht keimendes "Wildkraut oder #SpontanBotanik" im Rasen geben.

Was bewirkt der richtige Sand? Wenn Sand verwendet wird, soll dieser „gewaschen“ sein, weil sonst die im Sand vorhandenen Lehmanteile (beispielsweise in der Sandkiste zu finden) alles noch viel schlimmer machen. Den geeigneten Sand, ruhig 2-3 cm aufbringen, anschließend mit einem Handgerät oder mechanischen Gerät wieder einharken und wenn möglich ordentlich wässern.

VORSICHT: Das Wasser sollte NICHT den Sand zusammenschlemmen!

Keine Sorge, wenn man anschließend kaum noch GRÜN sieht, in ein paar Tagen ist der Sand in der Oberschicht verschwunden und diese etwas luftiger geworden. Der eigentliche Regenerationsvorgang sollte dann im Frühsommer - Ende Mai - Juni - erfolgen - wenn die Gräser im vollen Saft und Wachstum (auch wenn sich Klima und damit das Wetter - gegenüber der letzten Jahre häufig ganz anders verhält - stehen.

Kurz und bündig – oder lang und lässig? Wer die Rasenfläche ständig zu kurz, zu lang oder zu unregelmäßig mäht, verändert dadurch die angestrebte Wuchsleistung seines Gartenrasens.

Wodurch? Es kann passieren, dass entweder die starkwachsenden Grasarten dominieren oder die kurzen, niedrig bleibenden auf der „grünen Fläche“ überhandnehmen. Dann zeigen sich auch Klee und andere-rosettenbildende unerwünschte Spontankräuter und stören den „grünen“ Gesamteindruck.

ALLES wäre so problemlos! - Nahezu alle Rasenprobleme lassen sich durch die Auswahl des RICHTIGEN Saatguts für den vorhandenen Boden, entsprechender Lage und möglicher Anforderung an den Rasen wesentlich reduzieren.


Was wäre die geeignete Rasensaatmischung?

„Regel-Saatgut-Mischungen Rasen (RSM Rasen)“ Bei sogenannten „Billigmischungen“ mit wenig Grasarten sind die Angaben auf dem Folienbeutel direkt aufgedruckt. Bei den hochwertigen Mischungen enthält das grüne Etikett die vorgeschriebenen Daten zur Zusammensetzung. Das Etikett ist meist am Boden der Packung angebracht und informiert beispielsweise über den Verwendungszweck, Rasentyp, Grasart und -sorte. Die Auswahl wird über den Zier-, Gebrauchs-, Sport-, Golf-, Parkplatz-, Dachbegrünung-, Landschafts- bis zur Saat für Biotopflächen angeboten.


Wer seine Bodenart kennt und den sogenannten pH-Wert hat die besten Voraussetzungen für einen „lebendigen grünen Teppich“. Der ideale pH-Wert für Rasen liegt im Bereich zwischen 5,5 und 6,5 - Rasen bevorzugt demzufolge leicht saure Böden. Auf sandigen Böden toleriert Rasen auch einen niedrigeren pH-Wert und Böden mit mehr Lehmgehalt kann der pH-Wert für Rasen durchaus etwas höher sein. Meine GARTENBOTSCHAFT erst INFORMMIEREN dann VERTIKUTIEREN.

Nicht immer hilft KALK gegen Moos. - Im Gegenteil, Kalk fördert sogar noch die Moosbildung, da er ein wichtiger Nährstoff für das Moos ist. Dazu kommt noch, dass „unsere“ heimischen Böden in der Regel zu sauer sind, also einen zu niedrigen pH-Wert aufweisen. Um Moos im Rasen einen Strich durch die Rechnung zu machen sollte man den Wert konstant zwischen 5 – 7 ph-Wert halten.

 

Gartenbotschafter John Langley®

#ZUSAMMENHALTEN #GESUNDBLEIBEN