KARL PLOBERGERS GARTENTIPP
Peter Korn ist der Star unter den schwedischen Staudengärtnern. Warum? Weil er ein revolutionäres System entwickelt hat, bei dem die Pflanzen direkt in Sand gesetzt werden – ohne Dünger und ohne Gießen. Sein Schaugarten, ein paar Kilometer außerhalb von Göteborg gelegen, ist ein Beispiel, dass sich auch heutzutage im Gartenbau immer wieder revolutionäre Entdeckungen ergeben.
Der schwedische grüne Daumen hat auf einigen Tausend Quadratmetern einen Steingarten angelegt, in dem die Pflanzen ausschließlich in Sand gepflanzt werden. Der Garten von Peter Korn liegt etwas mehr als eine Meile südlich von Landvetter, etwas außerhalb von Eskilsby, ausgeschilderte Ausfahrt von Östra Eskilsbyvägen. GPS-Koordinaten 57.62106,12.311382 Anfahrt ab RV40: Ausfahrt 76 Landvetter Ö. Gut ist es, wenn dann in Richtung Eskilsby. In Eskilsbys T-Kreuzung gefahren wird und dann in Richtung Härryda. Nach ca. 2 km steht ein Schild mir Peter Korn an der Straße.
Wer sich noch nicht auf den Weg machen möchte oder kann, könnte sich jetzt und hier inspirieren lassen. Vorweg ein kollegialeres und freundschaftliches DANKESCHÖN an meinen Freund Plo für diesen Kontakt und die zur Verfügung gestellten, hier gezeigten Fotos.
Fakt ist: Das Pflanzkonzept scheint perfekt zu funktionieren, denn der Garten ist eine blühende und visuelle unerwartete Pracht und die ausgewählten Pflanzen stehen so gesund und kräftig natürlich in ihren Habitus perfekt in den Sandbeeten. Überraschend auch für mich als gelernter Gießkannengärtner, es wird hier weder gegossen noch gibt es große Probleme mit der #Spontanbotanik (Unkraut). Wenn ich die Gedanken von Peter Korn richtig verstanden habe, möchte ich diese hier kurz auf einen Punkt bringen:
"Peter Korn versucht nicht, die Natur zu kopieren, nur das Gefühl davon zu bekommen. In der Lage zu sein, große schöne mehrjährige Plantagen mit der gleichen Grundidee zu bauen, dass jede Pflanze an der richtigen Stelle sein sollte, so handelt er, das ist für ihn eine Selbstverständlichkeit."
Bevor der Erfolg wächst sind einige Planungsphasen notwendig. Zunächst wird die humose Schicht (Oberboden) entsprechend der geplanten Pflanzfläche abgetragen. Peter Korn kennt natürlich die Grundbedürfnisse der Botanik und nutzt diese bei der Konzeption seines Projektes. Das Prinzip der #SandBotanik ist simpel und dass die Pflanzen Wasser und Nährstoffe suchen sollte inzwischen auch kein Geheimnis mehr sein. Zumal wir in unseren Gärten sowieso oft zu viel, zu teuer und zu zeitaufwendig - oft unser wertvolles Trinkwasser - "vergießen". Das bedeutet, die eigentliche Pflanze wir in ihrem Bedürfnis kaum oder überhaupt nicht berücksichtigt. Zurück zum #SandGardening.
Jetzt sollte der freigelegte Boden so gelockert werden, dass eine spätere Dränage durch Niederschlag möglich ist.
Alles vorbereitet? Dann den Sand verfüllen. Exakt 30 Zentimeter sollen es sein. Nicht irgendein Sand sollte verwendet werden, sondern einer mit Korngröße von 0 bis 0,8 Millimeter. Beispielsweise BRECHSAND 0-8 MM - Dichte von Brechsand 0-8 mm: 1,50 t/m3 (0,7 m3 /t) Auf der Grundlage eines Beetes von 30x100x100 cm werden 0.52 tonnen benötigt. Hier könnte der Preis, je nach Region um 200,00 EURO liegen. Zurück zum Sand: Die Struktur / Feinteile dürfen nicht verkleben. Das bedeutet, dass man den in die Hand genommenen Sand nicht als "Kloss" formen kann.
Zeit um die Wurzeln an den zu pflanzender #SandBotanik auswaschen. Da ich - wie bereits geschrieben - auch noch zu den traditionelle Gärtnern gehöre, hat mich genau dieser Arbeitsschritt interessiert. Die etwas trocken gelassenen Pflanzen werden natürlich aus dem Topf (ausgetopft) genommen, das lockere Substrat schüttelt man kräftig aus. Danach werden die Wurzeln vorsichtig (soweit es geht) ausgewaschen. Jetzt sind die vorbehandelten Pflanzen pflanzbereit. Erfahrungen belegen (siehe Fotos von Karl Plohberger) dass der Erfolg nicht lange auf sich warten lässt, Das Pflanzprinzip ist ganz einfach: Je kleiner die Pflanzenteile sind, desto schneller wachsen sie an. Ein in voller Blüte stehender Salbei (z. B. Salvia nemorosa) wird auf sechs bis acht Teile geteilt. Selbst einzelne Äste mit nur ein paar Wurzeln würden anwachsen, garantiert Peter Korn: „Einige Wochen lassen sie vielleicht die "Köpfe" hängen, doch dann starten die Pflanzen durch!“
Einmal angießen. Gegossen wird nur am Beginn, da werden die Wurzeln eingeschlämmt. Danach ist die Pflanze für die nächste Zeit sich selbst überlassen. Das Areal des schwedischen „Sandgärtners“ liegt in einer Gegend mit etwa 1400 Millimeter Jahresniederschlag. Der Sand hält über Wochen die Feuchtigkeit, nur die oberste Schicht trocknet rasch aus. Somit gibt es auch praktisch keine ........... RICHTIG #SpontanBotanik.
Ok, der der Herbst sorgt naturgemäß noch für etwas Beschäftigung im #SandGarten. Hier ist das Entfernen aller Pflanzenteile und jeglichen Laubes notwendig, damit sich keine Humusschicht bilden kann. Ob man dafür einen Laubbläser verwenden sollte, kommt auf die Lautstärke und inneren Einstellung zu diesem Gartengerät an. Egal, die humose Struktur muss dringend entfernt werden, weil sie dafür Sorgen würde, dass die sandige Oberfläche schichtweg austrocknen würde.
Sieben Jahre, dann ist vermutlich der richtige Zeitpunkt gekommen. Nach diesem doch langen Zeitraum wird die oberste Schicht zwischen der Botanik abtragen, denn Moos und Flechten, aber auch Staub und Pollen haben sich trotz aller jährlichen herbstlichen Pflegeintervallen über die Jahre hinweg eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht gebildet. Sie wirkt dann wie Humus und saugt das Wasser aus dem Boden. Grund genug, diese geringe Schicht humoser Zersetzung wieder durch reinen BRECHSAND aufzufrischen. So kann die oberste erneuerte Sandschicht wieder ausreichend trocken und angeflogene oder bereits oberflächlich "verankerte" "Unkraut"samen haben keine Chance mehr, in dem trockenen Sand zu keimen.
Sein Meisterwerk ist mittlerweile sein eigener #SandGarten, den er vor den Toren Göteborgs in einem ehemaligen Waldstück angelegt hat. Hier gedeihen selbst schwierigste zu kultivierende Pflanzen oder solche, die aus ganz anderen Klimaten stammen. Zahlreiche Besucher aus aller Welt sind gleichermaßen verblüfft wie begeistert, wenn sie entdecken, was hier eine einzelne Person erschaffen hat. Wer auf der weiteren Suche nach Impulsen und Visionen ist, wird auch bei Facebook fündig.
Einige „zusammengesäte“ Tipps: Faustregel: Je dicker die Sandschicht, desto weniger muss man gießen. 15 bis 20 Zentimeter sollten es schon sein, viel mehr aber auch nicht. Gepflanzt wird wie gewohnt, nur eben in Sand. Ein Startdünger für die Pflanzen im #Sandbeet ist nicht nötig.
Ardoines Geißklee (Cytisus ardoini) - Strauch -
Besenheide (Calluna vulgaris ‚Kinlochruel‘)
- Frühjahr ist ein Rückschnitt nötig -
Blaue Katzenminze (Nepeta x faassenii)
- sehr beliebte Bienenweide -
Borstige Robinie (Robinia hispida)
- hitzeverträglich -
Buntlaubiges Fettblatt (Sedum kamtschaticum ‚Variegatum‘)
- Staude liebt Trockenheit -
Chinesische Bleiwurz (Ceratostigma willmottianum) - - Spätherbst, Bleiwurz beginnt sich einzuziehen, Rückschnitt -
Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum)
Dickblatt (Crassula sarcocaulis)
Diptam (Dictamnus albus)
Elfenbein-Ginster (Cytisus × praecox ‚‘)
https://www.biogaertner.at/auf-sand-gepflanzt/
Fädige Palmlilie (Yucca filamentosa ‚Bright Edge‘)
Felsenlöwenmaul (Asarina procumbens)
Filziges Hornkraut (Cerastium tomentosum)
Fingerkraut (Potentilla nepalensis ‚Miss Willmott‘; Potentilla megalantha)
Garteneibisch (Hibiscus syriacus ‚Woodbridge‘)
Gewöhnliche Mariendistel (Silybum marianum)
Gewöhnlicher Judasbaum (Cercis siliquastrum)
Gold-Birke (Betula ermanii)
Goldblatt-Robinie (Robinia pseudoacacia ‚Frisia‘)
Großblütiges Steintäschel (Aethionema grandiflorum)
Großköpfiges Wollblatt (Eriophyllum lanatum)
Heiligekraut (Santolina pinnata ‚Sulphurea‘)
Kandelaber-Königskerze (Verbascum olympicum)
Kleines Seifenkraut (Saponaria ocymoides)
Kletterrose (Rosa ‚American Pillar‘)
Koyoten-Weide (Salix exigua)
Kreta-Nessel (Ballota pseudodictamnus)
Kronen-Lichtnelke (Silene coronaria)
Kurzstängelige Nelke (Dianthus subacaulis)
Lavendel (Lavandula pedunculata subsp. Pedunculata)
Lichtnelke (Lychnis x arkwrightii ‚Vesuvius‘)
Lupine (Lupinus ‚The Chatelaine‘)
Mädchenauge (Coreopsis verticillata)
Malve (Lavatera x clementii ‚Kew Rose‘)
Mannstreu (Eryngium x tripartitum)
Missouri-Nachtkerze (Oenothera macrocarpa)
Mutterkraut (Tanacetum parthenium)
Nerine (Nerine bowdenii)
Oregano (Origanum vulgare)
Palisaden-Wolfsmilch (Euphorbia characias)
Parahebe perfoliata
Perowskie (Perovskia ‚Blue Spire‘)
Polster-Silberraute (Artemisia schmidtiana ‚Nana‘)
Pontischer Beifuß (Artemisia pontica)
Riesen-Federgras (Stipa gigantea)
Riesen-Schleierkraut (Crambe cordifolia)
Riesen-Steppenkerze (Eremurus robustus)
Salbei (Salvia officinalis ‚Tricolor‘)
Sand-Phlox (Phlox bifida)
Schafgarbe (Achillea ‚Walther Funcke‘)
Scheinsonnenhut (Echinacea ‚Art’s Pride‘)
Schönranke (Eccremocarpus scaber)
Silberginster (Cytisus battandieri)
Silberraute (Artemisia ludoviciana ‚Silver Queen‘)
Silberwinde (Convolvulus cneorum)
Sonnenröschen (Helianthemum ‚Raspberry Ripple‘; Helianthemum lunulatum)
Spanische Heide (Erica australis)
Spanischer Ginster (Genista hispanica)
Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga)
Stern von Bethlehem (Ornithogalum umbellatum)
Strandflieder (Limonium platyphyllum)
Strauchiges Brandkraut (Phlomis fruticosa)
Strohblume (Helichrysum thianshanicum ‚Schwefellicht‘)
Thunbergs Buschklee (Lespedeza thunbergii)
Tipps, um dabei an Wildbienen zu denken.
https://www.wildbienen.info/artenschutz/nisthilfen_06.php Quellen: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/pflanzen/wildpflanzen/22970.html
Waldkiefer (Pinus sylvestris)
Zistrose (Cistus × skanbergii)
Zypressen-Strauchehrenpreis (Hebe cupressoides ‚Boughton Dome‘)