Wachsende Lebensqualität im natürlichen Erlebnisraum


Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley® - “Klimabewusstes Gärtnern beginnt im Kopf. - Nimm dir jetzt die Zeit nicht nur nachzudenken, was aktuell wegen des Klimawandels beim GÄRTNERN zu tun ist. Tu es bitte auch.”
Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley® - “Klimabewusstes Gärtnern beginnt im Kopf. - Nimm dir jetzt die Zeit nicht nur nachzudenken, was aktuell wegen des Klimawandels beim GÄRTNERN zu tun ist. Tu es bitte auch.”

Sehnsuchtsort Garten


Mehr und mehr werden nicht nur grüne, blühende und fruchtende Gärten in all ihren Variationen und „Spielarten“, schwebende Balkone, begrünte Dächer oder oft erdverbundene Terrassen mit unterschiedlichster mobiler Botanik aus aller Welt oder zunehmend mit heimischen dekorativen Gewächsen als wichtiger erweiterter Lebensraum im Sinnzusammenhang mit Lebensqualität wahrgenommen. Ja, unbestritten gärtnern steigert durchaus unser persönliches Wohlbefinden. Wie groß ist die Freude, wenn etwas wächst, blüht oder fruchtet. Und wer in seinem natürlichen Refugium hin und wieder seine Vorstellungen verwirklichen kann, lernt beim Gärtnern auch mit Enttäuschungen umzugehen.  Unnötigen Stress im Umgang mit der Natur, dass will wirklich keiner haben. Das ins besonders Städte im Kontext mit Stadtplanung resilienter werden sollten, wird bereits hinreichend diskutiert. 


Flexibilität schützt vor Fragilität


Die Autorinnen Renate Polz & Claudia Reshöft haben sich in ihrem Buch "Mit dem Garten die Seele stärken: Krisen bewältigen, Resilienz aufbauen und zur inneren Ruhe finden" - (TRIAS Verlag, Stuttgart) gemeinsam sehr viele Gedanken gemacht und bieten verständliche Problemlösungen an. Die Autoren sind davon überzeugt, dass wir "im Garten die Fülle des Lebens spüren, wir fühlen uns behütet und finden wieder zu innerer Balance zurück."   Mit und durch gärtnern die Seele stärken: Krisen bewältigen, Resilienz aufbauen und zur inneren Ruhe finden. Zufriedene resiliente Menschen gelten als ausgeglichen und kreativ. - Resilient (lateinisch „resilire“ oder vereinfacht „abprallen“ bedeutet.

 

„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ (Heraklit von Ephesus, 535-475 v. Chr.) Diese uralte Weisheit mag hinreichend bekannt sein und gerade deshalb müssen sind klimatische Veränderung ins besondere beim Gärtnern eine stetige nachhaltige Herausforderung sein. Und dann kommen da noch die ungeahnten, unvorhersehbaren Veränderungen und diese wirken sich nicht immer positiv aus. Obwohl sie auch als Chance verstanden werden könnten. Das „gute und alte“ Gartenjahr erlebt in der Tat zurzeit ein unerwartetes gärtnerisches, handlungsorientierte, Update.


Foto: Jürgen Möller / Bargteheide

BU: Gartenbotschafter John Langley® – Der klassische Strohhut und der hell gewordene Rauschebart sind die äußerlichen Markenzeichen.

 

 


Das Gartenjahr könnte nach heutiger fachlicher Einschätzung – was zunächst positiv sein könnte - ein Drittel „länger“ werden. Was vielerorts sogar bedeute, dass bis zum Jahresende geerntet werden könnte. Ob diese Tatsache ausreicht, um weiterhin mit dem Wandel glücklich zu werden, bleibt abzuwarten. Eigentlich könnten die Natur in einem Garten auch von allein wachsen, doch steckt man viel, viel Arbeit, Zeit und Kraft hinein, damit Blühendes prächtiger wird, Gemüse problemlos reifen kann und Obst pflückreif auf den Teller fällt. Und wenn ein „Lebenswerk“ in wenigen Momenten durch unerwarteten Stress, wie Sturm, Hagel, Wasserfluten oder anhaltende Dürre, zerstört werden. Handeln ist angesagt und die Prioritätenliste dafür wird vermutlich lang sein.


Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®
Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®

Und wenn Garten dran ist, wird er auch mit viel Geduld und einem entsprechenden Zeitfenster wieder neue „Früchte“ tragen

Die emotionale Bindung zur Natur, zum Gärtnern steht für eine persönliche Symbiose zwischen Lebensqualität im natürlichen Erlebnisraum und ist in den Köpfen und Herzen nachhaltig verankern. Ist im Grunde genommen auch nachvollziehbar. Wo sonst, lässt sich so im grünen, blühenden Refugium relaxen, sich vom ermüdenden Alltag abgrenzen (wie bereits erwähnt), selbst versorgen, gesünder zu ernähren und zur problemlos zur Artenvielfalt beizutragen. Wer (s)einen Garten, einen Platz hat, dürfte ihn in den zurückliegenden Monaten und vermutlich auch danach mit absoluter Sicherheit so intensiv genutzt haben wie vielleicht noch nie zuvor. Bei uns war es ebenso, inzwischen kenne ich fast jeden einzelnen Vornamen unserer Grashalme. Spaß beiseite, richtig ist das Gärten – soweit es überhaupt möglich war – zum Ort - mit erforderlichem Abstand versteht sich. Dort würde man sich weitestgehend geschützt fühlen können.


Fotocollage: Petra Schweim #appelbarg

BU: Angesichts des unübersichtlichen Fastfood-Angebotes, von dem man immer weniger ahnt, woher es und wie es eigentlich angebaut wird oder was genau drin enthalten ist, hat sich ein Selbstversorgungsgarten, ein vitaminreiches Hochbett oder Kübelpflanze mit Gurken oder anderes Pflückgemüse und Obstgehölze bewährt.


„Dem einen Freud ist des anderen Leid"


Die Gefühlslage bei der derzeitigen Wetterlage 2021 konnte kaum unterschiedlicher sein. Es ist deshalb nicht immer einfach, adäquat mit der richtigen Entscheidung gärtnerisch darauf zu reagieren. Vermutlich müssen wir grundsätzlich unsere Einstellung im Umgang zum Gärtnern jetzt und zukünftig überdenken. Oft benötigen wir einfach mehr Zeit, um unsere gesetzten Ziele zu realisieren. Wie war das mit der Geduld?

Unnatürliche Perfektion- und übertriebener Aktionismus im Umgang mit der Natur ist grundsätzlich nicht immer mit miteinander vereinbar. Das macht uns – wie oft gehofft – den Umgang mit der vom Menschen geschaffenen individuellen Gartenkultur nicht gerade leichter. Wer immer noch alles akkurat, pflegeleicht, akribisch im Griff haben möchte, versteht oder genauer spürt, erlebt und begreift in wahrsten Sinn des Wortes vermutlich nicht die positive Ausdruckskraft und die Fähigkeit wachsen zu lassen, und diesen natürlichen Prozess für sich zu nutzen.


Aufregen ist out – aufgeregt sein ist perfekt!


Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®
Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®

Im positiven Sinne formuliert mal auf selbst auf sich stolz sein. So wandelt sich bejahende Wahrnehmung in gefühlte Lebensqualität um. Wir verbinden mit unserem #Appelbarg viel gedankliche und körperliche Abwechslung, Bewegung und Erholung. Freuen uns fast bei jedem Wetter an den Pflanzen wie sie Wachsen, Gedeihen und uns fast tagtäglich gefallen und hin und wieder auch sinnvoll beschäftigen. Wir geraten nicht sofort in Panik, wenn beispielsweise zartrosa und an Orchideen erinnernde Blüten vom Springkraut, gelb strahlig blühende Jakobskreuzkraut als invasive Neophyten sich spontan zwischen den Obstbäumen zeigen. Selbst sogenannte unerwartete Spontanbotanik wie Disteln, Brennnesseln, Vogelmiere, Löwenzahn, Giersch, Quecke und Co. „belästigen oder belasten“ nicht, sondern sind oftmals wild wachsende hilfreiche Pflanzenarten, die als bewährte Zeigerpflanzen auf bestimmte Bodeneigenschaften hinweisen und in diesem Zusammenhang empfindlich auf Veränderungen ihrer Lebensbedingungen reagieren.

Jeder träumt in seinem Garten in vollendeter Harmonie mit der Natur, aber er erlebt sie nicht immer. "Je mehr geplant wird, desto härter trifft mich die Wirklichkeit", soll der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt einmal gesagt haben. Nirgendwo trifft das so zu wie im Umgang mit Kraut und Unkraut.

 

Es ist nicht immer so einfach Kultur – und Spontanbotanik in Abstimmung unsere Vorstellung vom Garten zu bringen und zu akzeptieren. Nicht das, was gerade nicht gelingt oder gefällt sollte unser gärtnerisches Handeln prägen, sondern auch die Intention warum habe ich mich für einen Stadt-, Dach- oder Klein- oder großen Garten entschieden habe. Wie auch immer, der (wenn nicht gerade oft unreflektiert Tonnen von Kies) den ansonsten grünen, wachsenden Ort prägen, ist diese nicht nur Fläche für botanische Vielfalt, sondern auch als Ort für viel Fitness bestens geeignet, in dem sich ganz nebenbei etwas für die eigene Leistungsfähigkeit tun lässt. 


Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®
Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®

Fotocollage: Petra Schweim #appelbarg

BU: Fakt ist, dass belaubte Bäume nachweislich Staub- und Lärmbelastung reduzieren. Die sich in der Luft befindlichen schwebende Bakterien, Pilzsporen, Feinstäube und andere gesundheitsschädliche Partikel werden nur durch üppige, Baumkrone und gesunder Laubmasse ausgefiltert.


Gesundes Refugium


Gärten sind und bleiben unbestritten Orte, in dem man sich gerne aufhält, seine Zeit verbringt, sich von der positiven Energie der Pflanzen begeistern lässt. Die intrinsische Motivation und vorhandene Mobilität zu aktivieren, um geerdet zu bleiben. Die derzeitig gestiegene Wertschätzung für Natur pur wird durch einen Garten, einem erweiterten Lebensraum nachhaltig im Zusammenhang stehen. Und da geht noch mehr zwischen Rasenmähen, Beete hacken und Rosenschneiden.

Da werden auch viele Muskelgruppen an Armen und Beinen, Rücken und Bauch beschäftigt. Wer kennt das nicht, das es trotzdem oft typische monotone Bewegung den Körper unnötig belasten. Je aktiver, abwechslungsreicher man gärtnert, desto besser geht (fast) alles von der Hand. Wenigstens drei-, besser vier- oder fünfmal pro Woche und jeweils mindestens 30 Minuten Bewegung im Garten sollten es schon sein.


Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®
Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®

Fotocollage: Petra Schweim #appelbarg

BU: Es ist nicht immer so einfach Kultur – und Spontanbotanik in Abstimmung unsere Vorstellung vom Garten zu bringen. Nicht das, was gerade nicht gelingt oder gefällt sollte unser gärtnerisches Handeln prägen, sondern auch die Intention warum habe ich mich für einen Stadt-, Dach- oder Kein- oder großen Garten entschieden. 


Und der Blick die Tiefe des eigenen Gartens


Wer immer glaubt, man hätte grundsätzlich den „verkehrten“ Gartenboden, kann sich in diesem Zusammenhang auf seinen sandigen Boden freuen. Warum? Hier kann zumindest das Oberflächenwasser oftmals besser ablaufen und sie sind dadurch auch wieder schneller begehbar. Und wenn sich beispielsweise Blätter von der Spitze her trocken einrollen. Sogar ältere, eingewurzelte Gehölze in Trockenstress geraten. Die über Jahre geliebte, kultivierte gepflanzte Botanik mit Wachstumsstockungen und Vergilbung oder Rotfärbung zeigt, dann sind im Volksmund die „nassen Füße“ und in der Folge oft verfaulte Wurzeln oft dafür verantwortlich.

Die sonst mehr oder weniger grüne Vegetationsdecke aus Gräsern sehen so aus, als hätte der gesamte Rasen in den mediterranen Gegenden zu lange „Urlaub“ gemacht. Fakt ist: Die Rasenpflanze stellt ihr Wachstum ab ungefähr 25 Grad ein. Grundsätzlich ist dieser Prozess kein Problem und schützt letztlich nur das Gras. Dort, wo das Grün fast täglich gemäht wurde, sollte jetzt unbedingt pausiert werden. Und interessant ist es zu wissen, dass es eigentlich irrelevant, wann der Rasen intensiv gegossen wird.

Jede Tageszeit wäre dazu gut geeignet, wobei der Morgen und der Abend, wenn möglich zu bevorzugen sind. Zudem ist der Boden speziell morgens aufgrund der geringeren Temperatur aufnahmefähiger und wird es auch wieder, je später der Abend wird. Optimaler man wäre, wenn einem der gepflegte Rasen es wert ist, bei derart heißen Perioden wie bereits erlebt sogar morgens und abends wässert. Im Zusammenhang mit ressourcenschonendem Umgang mit Wasser führt unweigerlich die Fragestellung: Macht grüner Rasen wirklich noch verantwortungsbewusst glücklich? Wer seine Wassermenge reduzieren möchte, könnte Bereiche mit Hirse, Schafgarbe und Horn-Sauerklee ansäen, diese Pflanzen können Hitzewellen besser überstehen als das klassische Grün. Ein weiterer Mehrwert bietet ein Mix aus unterschiedlichen flachwachsenden Kräutern und artenreicher Blüh-Botanik heimischen Insekten einen weiteren Lebensraum und Nahrung.


Fotocollage: Petra Schweim #appelbarg

BU: Wer immer glaubt, man hätte grundsätzlich den „verkehrten“ Gartenboden, kann sich in diesem Zusammenhang auf seinen sandigen Boden freuen. Warum? Hier kann zumindest das Oberflächenwasser oftmals besser ablaufen und sie sind dadurch auch wieder schneller begehbar. Und wenn sich beispielsweise Blätter von der Spitze her trocken einrollen. 


Kann es zukünftig den ersehnten Traumgärten geben?


Ein sogenanntes grünes liebens- und lebenswertes „Versteck“, in dem es vom zeitigen Frühling bis in den späten Herbst hinein alles problemlos grünt, fruchtet und blüht, ohne dass ein größerer Aufwand betrieben werden muss? Und damit der eigene Gartentraum nicht zum Albtraum wird, ist vor allem wirklich gute Planung und etwas konkretere Vorarbeit gefragt.

Ein Garten, indem es übers Jahr blüht, blüht und blüht.

Ist die Illusion? Eigentlich nicht, weil es durchaus viele Blütenstauden und entsprechende Gehölze gibt, die im Wechsel durch die Jahreszeiten durchaus diesen Traum fast erfüllen können. Vorausgesetzt, man trifft die richtige Auswahl, doch das ist bei der riesigen Anzahl der Arten gar nicht so einfach, deshalb ist in diesem Fall die gärtnerische Kompetenz der Baumschuler/innen oder und Staudengärtner/innen gefragt.

Selbst berühmte Gartenkünstler wie Fürst Hermann Ludwig Heinrich von Pückler - Muskau (1785 -1871), Peter Joseph Lenné (1789 –1866) oder der Garten-Philosoph und Staudenzüchter Karl Foerster (1874 -1970) haben oft Jahre gebraucht, bis sie mit ihrem „Werk“ so richtig zufrieden waren.

Wer die elementaren Bedürfnisse seiner ausgewählten Pflanzen bezüglich des Lichtes, Standort und Feuchtigkeit berücksichtigt, wer seinen Pflanzboden kennt und den genauen pH-Wert bestimmt hat wird seinem Wunsch an Pflanzenvielfalt sehr, sehr nah kommen. Ein gewaltiger Vorteil: Es gibt so gut wie keinen Standort im Garten, für den keine Staude geeignet wäre. Ob Steingarten oder Teichrand, kühlschattiger Gehölzrand oder vollsonnige Wildblumenwiese - in der großen Familie der oft mehrjährigen Stauden gibt es mit Sicherheit einen oder mehrere "Spezialisten", die genau für diesen Standort aufleben werden und das gilt natürlich auch für einen großen Anteil im Gehölzsortiment. Hier wird – wie bereits beschrieben - vorausschauendes Denken, Handeln und Planen besonders wichtig für eine lange Lebensdauer. 


Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®
Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®

Fazit: Neben der möglichen temporären Verknappung von Ressourcen wie Wasser durch die Verschiebung von Temperaturzonen und die Verstärkung von Extremen (Trockenheit und Starkniederschlag), muss und wird sich das gegenwertige und zukünftige Gärtnern auf aktives Umdenken einstellen. Großräumige Wildstaudenpflanzungen als zeitgerechte Pflanzkonzepte sind sowohl im Privatgarten anwendbar als auch auf den städtischen Freiraum übertragbar. Robuste, prägnante Wildstauden und deren Auslesen, bemerkenswerte Neuzüchtungen sowie bewährte Pflanzen werden miteinander kombiniert. So entsteht eine oft gewünschte üppige, opulente Pflanzung, wo sich der Mensch und Fauna sinnbildlich eintauchen können.


Darauf reagiert auch die bekannte und aktive Landschaftsarchitektin Petra Pelz. „Wer bei einer Neupflanzung, Stauden und Gräser aus mediterranen Gebieten, Steppe und Prärie bevorzugt kombiniert ist auf trockener werdende Wetterveränderungen vorbereitet.“

 

Mit Gräsern, Gehölzen, Blumenzwiebeln, einjähriger „Kulturbotanik“ aus den regionalen Gärtnereien und insbesondere insektenfreundliche Wildstauden oder grundsätzlich Botanik lässt sich natürlich jeder Garten beinahe in ein ganzjähriges Naturerlebnis gestalten. Damit Wildstauden schnell und problemlos einwachsen, entfernt man lediglich in den ersten Monaten das unerwünschte Wildkraut oder etwas salopper formuliert die „Spontanbotanik“. Mit der Zeit wird diese oft mühsame Arbeit überflüssig, da sich die „Wunsch- Stauden“ überraschend aktiv etablieren. Bei sommerlichen Temperaturen braucht auch nicht ständig gegossen zu werden, da die Bodenfeuchtigkeit für diese Stauden völlig ausreicht.

 

Ein natürlicher Vegetationsverlauf sorgt dafür, dass auch einzelne Arten sich immer wieder neu aussäen und sich dadurch immer wieder verjüngen. Eine eingewachsene Wildstaudenpflanzung braucht eigentlich keine zusätzlichen Düngergaben, dass spart Geld, sondern ist hier und da gut für den Boden. Folgender Satz mag etwas altklug klingen, aber er basiert auf lebenslanger gärtnerischer Erfahrung. "Wer mit seinem Garten zufrieden ist, verdient ihn nicht." Zitat Karl Förster. 


Fotocollage: Petra Schweim #appelbarg

BU: Wer die elementaren Bedürfnisse seiner ausgewählten Pflanzen bezüglich Lichts und Feuchtigkeit berücksichtigt, wer seinen Boden genau kennt und wer den richtigen pH-Wert bestimmt hat wird viel Freude an dieser Pflanzenvielfalt haben. 


Was gibt mir Freude zum Anlass?


Auch wir haben eine größere Fläche der grasartigen grünen Haut durch ökologisch wertvollere Wildkräuter, Spontanbotanik bereichert. Warum findet in diesem Zusammenhang ein extrinsisch gesteuertes Umdenken und handeln immer häufiger statt? Nur weil Medien ständig darüber berichten, dass beispielsweise Schmetterlinge, aber grundsätzlich Fauna und Flora und letztendlich auch der Mensch in einem "durchgepflegten" Gärten keine Überlebenschance oder genauer Zufriedenheit haben wird.

Es könnte sein, dass folgende Zahlen den Paradigmen zur Veränderung beschleunigt hat. In einem naturnahen Garten wurden hier bislang 2500 Tierarten nachgewiesen, darunter allein 650 Schmetterlings- und 100 Vogelarten. Schätzungen gehen sogar von einer Anzahl von 10.000 Arten aus - das entspricht einem knappen Viertel aller in Deutschland beheimateten Tierarten. Dazu kommen noch rund 1000 heimische Wildpflanzen, die in unseren Gärten gedeihen (könnten).

„Loki“ hätte sich darüber sehr gefreut, dass ein natürlicher Erlebnisraum und Lebensqualität einhergehen. Basierend auf ihrer Äußerung meiner damaligen Lehrerin Hannelore „Loki“ Schmidt in den 60er Jahren: „Begreifen durch Anfassen“, möchte ich gern beifügen. „Einsicht dann Übersicht“ so gärtnert es sich auch zukünftig leichter und erfolgreicher. 


Gartenbotschafter John Langley® #Appelbarg

www.gartenbotschafter.info

John Langley – Der klassische Strohhut und der hell gewordene Rauschebart sind die äußerlichen Markenzeichen.

Gärtner, Florist, Pädagoge, Autor, Fachredakteur, Dozent, TV&Mediengärtner, Moderator, DecoTeam Akteur, Öffentlichkeitsarbeiter, Gartenbotschafter der Internationale Gartenschau (igs2013) und Botschafter der „Loki Schmidt Stiftung in Hamburg.


Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®
Foto: Ulrike Schacht - Gartenbotschafter John Langley®

Botanische Impressionen auf dem #Appelbarg - Juni 2021



#Appelbarg 21.07.2021



#Appelbarg 11.06.2021 - 16.06.2021



#Appelbarg 11.06.2021



#Appelbarg