John Langley beantwortet als Moderator unseres Gartenforums fröhlich, freundlich und kompetent allerlei Fragen, gibt Tipps und Hilfestellung – seit mittlerweile 10 Jahren. Lieber John, wir gratulieren dir ganz herzlich zu deinem Jubiläum. Und haben auch ein paar Fragen an dich, deine Arbeit als Moderator und Gärtner betreffend...
In der ersten Zeit beantwortete ich "just for fun" die eine oder andere gärtnerische Frage. Dabei stellte ich fest, dass mein Tippen zwar nicht besser und schneller wurde, wohl aber die Fertigkeit, mich in die Situation der Fragenden hineinzudenken. Ich entwickelte für mich einen kommunikativen Weg, im Infotainment-Stil zur Problemlösung beizutragen. Daraus entstand eine große Community interessierter Gartenfans.
Der Weg ist (wie so oft im Leben) das Ziel – mein schulischer Pfad führte mich direkt in die grüne Leidenschaft. Die ersten positiven Erfahrungen im Umgang mit der Natur vermittelte mir meine damalige Biologielehrerin Hannelore „Loki“ Schmidt – man lernt am besten, was sich "begreifen" oder noch besser anfassen lässt; besonders das Eindrückliche und emotional Bedeutsame prägt das Naturverständnis. Und genau das war der entscheidende Impuls für meine Aktivitäten. 2011 wurde ich von der Loki-Schmidt-Stiftung offiziell zum Botschafter ernannt.
Ja, eindeutig. Es gibt zwei Trends: Der erste folgt dem Motto "Hier herrscht Ordnung" . Da darf der Rasen höchstens noch einen Zentimeter hoch werden. Bäume oder Sträucher werden möglichst in blaugrün gehalten (so wie es der Katalog verspricht) oder man pflanzt Thuja- oder Zypressenarten in allen Formen und Farbe. Gartenarbeit? Nein danke! Pflegeleicht soll der Garten sein, farbig und nur schön. Doch da lebt dann auch nichts mehr: keine Wildblumen, Schmetterlinge, Vögel oder Kleintiere. Aber es gibt da auch einen anderen Trend: Erfreulicherweise denken immer mehr Menschen um, das werden sicherlich auch unsere User bestätigen. Die Hinwendung zur natürlichen Verwilderung oder zum Bereichern von bunten Sommerblumeninseln nimmt zu. Leider steht die große Chemiekeule immer noch griffbereit in der Ecke, doch zunehmend wird im Internet, und natürlich in unserem Forum, nach ökologisch verträglichen Mitteln gefragt.
Man kann zwar das Gärtnern nicht aus dem Internet lernen, ebenso wenig wie Tanzen, Judo oder Kochen aus einem noch so schönen Buch. Aber man kann über dieses Medium unmittelbar, gezielt und aktuell Impulse bekommen, um der Pflanze den ihr zustehenden Wert zu geben. Gleichzeitig kann man das Denken, Handeln, Verantwortlichsein und Agieren im Umgang mit der Natur bestätigen, steuern und beeinflussen, wenn nötig. Gibt es Fragen, die immer wiederkehren? Auf jeden Fall. Das Spektrum reicht von fast universitären Fragestellungen bis hin zu Alltagsproblemen wie Ratten im Teich, das geruchlose Kompostieren, der richtige Schnitt der Jochelbeere, der geeignete Boden, was winterharte Pflanzkübel sind – um nur einige Anfragen zu nennen.
Meist treffen täglich mehrere Fragen ein. Viele davon werden sofort auf kurzem Weg beantwortet – per E-Mail oder SMS. Aber manchmal verbringe ich dafür Stunden am Rechner, recherchiere in der Fachliteratur oder telefoniere mit entsprechenden Experten. Außerdem ist das Forum offen. So werden zunehmend Lösungen, Vorschläge und Antworten von Usern weltweit angeboten. Von denen ich dann manchmal selbst etwas lerne.
Eigentlich ja, soweit man überhaupt von Online-Freundschaften sprechen kann. Es gibt viele User und Userinnen, deren Vertrauen durch persönliche Kommunikation mitgewachsen ist. Dennoch bleibt diese Form von längerer Bindung beschränkt. Das, was für mich wirklich zählt, sind die vielen digitalen Impulse an unsere User und deren multiplikativer Prozess. Im TV sehen wir Dich in unterschiedlichen Gärten.
In meinem Garten stehen Entspannung, Entschleunigung und Kommunikation im Fokus. Steine gehören für mich unbedingt dazu. Außerdem liebe ich Frühlingsblüher, immer blühende Stauden, habe das Gräser-„Gen“ für mich entdeckt und wünschte mir manchmal zwanzigtausend Quadratmeter oder noch mehr zur Entspannung.
Da kann ich mich nicht festlegen. Alles, was wächst und zum Lächeln verführt, wenn ich frühmorgens durch den Garten wandle.
Ohne Moos nix los, das gilt eigentlich immer – aber nicht für den Rasen. Mein Tipp: 200 Gramm Jurakalk, feingekörnt über das Grün geben. Eine Bodenuntersuchung zwischen Februar und März spart Dünger, schont die Natur und verhindert Moosbildung an unerwünschten Stellen.