Viele stehen nach dem Einzug in ihr neues Heim oft inmitten einer lehmigen Einöde. Verständlich ist der Wunsch, den Garten so schnell wie möglich grün und blühend anzulegen. Da alles wie immer sehr schnell gehen muss und die notwendige Muße zur Langsamkeit fehlt, wird häufig vieles überstürzt gekauft, gepflanzt, gesät und oft flächendeckend "verklinkert".
Was ist aber nun der beste Boden? Und welcher Boden ist schlecht? Manche sagen, Sandboden ist schlecht, andere behaupten dasselbe von steinigem Boden. Schwer haben es alle, die betonhartem Lehm oder "Tonboden" bearbeiten wollen. Allen zum Trost: Eigentlich gibt es keinen schlechten Boden! Es gibt nährstoffreichen und nährstoffarmen, feuchten oder trockenen, lehmigen oder sandigen, aber niemals minderwertigen Boden.
Und wann ist der günstigste Zeitpunkt, um den Boden zu bearbeiten? Im Obstgarten sollte man beispielsweise im März mit dieser Arbeit beginnen. Eine spätere Bearbeitung (April, Mai) erhöht die Blütenfrostgefahr, (wenn diese überhaupt noch zu erwarten ist) da frisch gelockerte Erde die Wärmeabstrahlung des Bodens einschränkt (Isolierschicht). Bitte dort nicht umgraben, mögliche Verdichtungen und Unkraut lassen sich mit einem Grubber/Handkultivator beseitigen. Wer im Spätherbst seinen tonigen Boden im Gemüse- und Sommergarten tief mit dem Grabgabel umgegraben hat, kann aufgrund der Wetterlage damit rechnen, dass die groben Schollen der Winterfeuchte und dem Frost aussetzt waren. Wenn im Frühjahr dieser Boden abgetrocknet ist, sollte er mit der Harke (dem Rechen) nur eingeebnet, aber nicht mehr umgraben werden.
Jede Art der Bodenbeschaffenheit lässt andere Gestaltungsmöglichkeiten zu, bietet anderen Pflanzen und anderen Gestaltungsideen Raum. Selbst purer Fels würde von phantasievollen Begrünern vermutlich in einen paradiesischen Gartenraum verwandelt werden. Und wer sich nicht sicher ist, welche Pflanze zum eigenen Boden passen, probiert eben mit den Erdenbewohner so lange herum, bis die richtigen Pflanzen am richtigen Standort wachsen, blühen und gedeihen.
Alle Pflanzen, die auf Sand oder Kies wachsen sollen, müssen mit wenig Wasser und meistens auch mit wenig Nährstoffen klarkommen können. Sie haben also entweder weit- oder tiefreichende Wurzeln, können Wasser und Nährstoffe speichern oder sind in der Lage, wie Lupinen und andere Schmetterlingsblüher den Hauptnährstoff Stickstoff aus der Luft zu beziehen.
Pflanzen, die auf Ton gedeihen können, müssen dagegen mit wenig Sauerstoff im Boden zurechtkommen und Staunässe ertragen können. Sträucher, Stauden oder Bäume auf Kalkschutt haben viel Hitze und wenig Wasser zu ertragen. Gewächse auf Torfböden dürfen nicht vor niedrigen pH-Werten und wenig Nährstoffen zurückschrecken.
Ein Fehler, der oft begangen wird, ist, mit aller Macht die Lieblingspflanzen oder den "unüberlegten" Spontankauf auf einen ungeeigneten Standort zu zwingen. Für dieses "Wohlstandsgrün" kann dann auch mal der Boden schlecht sein. Die Folge ist, dass das gärtnerische Produkt schwächelt und krank wird. So ist der Frust auf Grün vorprogrammiert. Das muss NATÜRLICH nicht sein.
Gartenbotschafter John Langley®