Petersilienkultur kann so einfach sein



     Wem die Petersilie - "verhagelt" ist, der hat es oft mit der sogenannten "Petersilienkrankheit" zu tun. Da hilft auch wirklich keine Seifenlösung mehr - die Blätter werden zuerst gelb, und dann gibt das Kraut auf. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Häufig ist eine Pilzkrankheit verantwortlich. Manchmal hat die Möhrenfliege die Pflänzchen entdeckt. Es können aber auch Fadenwürmer (Nematoden) oder sogar Wurzelläuse interessiert sein.

Die Petersilie zählt nicht zu den mediterranen, sonnenhungrigen und ansonsten fastenden Pflänzchen à la Thymian, Oregano oder Rosmarin. Deshalb können auch längere Trockenheit, der falsche Standort sowie mangelnder Fruchtwechsel für den Ausfall mitverantwortlich sein. Was bleibt zu tun? Entweder die Petersilie an anderer Stelle neu säen oder pflanzen. Vorbeugend gegen Nematodenbefall könnte eine Vorkultur beispielsweise mit einer Gründüngung aus Studentenblumen (Tagetes), Ringelblumen (Calendula) oder eine Mischkultur hilfreich sein. Ansonsten bietet der Fachhandel Mittel gegen Nematoden an.

Noch ein TIPP: Der Standort für die Petersilienkultur sollte ohnehin zweijährlich mit der neuen Aussaat gewechselt werden. Gewünscht wird nicht die volle Sonne, ideal ist Halbschatten, sprich zur Haupt-Triebzeit April und Mai herrscht lichter Schatten, im Sommer möglicherweise Baumschatten für etwa einen halben Tag, dann wieder lichter Schatten.

Wenn Petersilie auf einem durchlässigen, tiefgründigen, nahrhaften, humosen Boden mit guter Wasserhaltekraft wächst, gibt es weniger Probleme. Auch eine bewusste Spätsaat (ab Ende Juni) könnte vorteilhaft sein. Grundsätzlich sollte Petersilie nie direkt nach Petersilie angebaut werden. Frühestens nach vier Jahren darf sie wieder auf der gleichen Fläche wachsen. Es sei denn, man lässt die Pflanze durchwachsen, blühen und aussamen. In diesem Fall entwickeln sich aus den Samen im nächsten Jahr kräftige Pflanzen. Vorsicht: Sollte der Rüsselkäfer in der Kultur sein Unwesen treiben, die Pflanzen bitte vernichten.

Ungünstig ist die lange "Auflaufzeit" der Petersilie. Es kann schon drei bis vier Wochen dauern, ehe sich die Keimlinge zeigen. In dieser Zeit haben Schadpilze und Schadorganismen sowie insbesondere Schnecken große Chancen.. Gegenüber den Schwierigkeiten im Frühjahr gedeiht die Direktsaat im Spätsommer (August) meist gut.

Man kann das "Peterkraut" auch auf dem Balkon in Töpfchen oder ähnlichen Gefäßen kultivieren (mehrere Körner pro Topf säen, an einem geschützten Ort aufstellen) und dann entweder auspflanzen (Reihenabstand 25 bis 30 cm) oder als "Luftkultur" ernten. In voller Sonne gedeiht Petersilie nur bei reichlich Wasser- und auch Düngergaben. Außerdem steht sie nicht gerne im Dauerwind. Die "Gefäßerde" sollte hier nicht mit nicht lehmhaltigen Sand etwas abgemagert werden, gleichwohl hilft eine Schicht aus Blähton oder unten im Topf gegen stauende Nässe im Wurzelbereich.

Petersilie schiebt wie viele Doldenblütler eine lange Pfahlwurzel in den Boden. Das Pflanzsubstrat sollte daher mindestens 40 cm Tiefe haben. Ist dies gerade nicht gegeben, hilft folgender Trick: Einfach den Boden des Gefäßes (ACHTUNG nicht bei hängenden Balkonkästen) ausschneiden, ihn dann auf die Erde stellen und viele leckere Petersilienstängel ernten.

 

Gartenbotschafter John Langley®