Schnecken - Stress - Lösungen


Foto: Petra Schweim - Schnecken im Garten
Foto: Petra Schweim - Schnecken im Garten

Schnecken können einen schon zur Schnecke machen. Je länger die nackten Kriecher am Leben bleiben, umso größer werden die Schnecken und damit auch der unangenehme Fraß schaden. Jede Schnecke, die auf Schneckenfallen nicht reinfällt, wird sich vermutlich Ende des Jahres paaren. Dieses aktive Sexualleben der Weichlinge hat zur Folge, dass jetzt wieder Hunderte von Eiern auf das kommende Frühjahr warten. Der Mensch kann diesem natürlichen Kreislauf mit Steinmehl, Sägespäne oder Schneckenkorn den Lebensprozess der Schnecken zur Strecke bringen. Kaum ein anderer "Schädling" verursacht im Garten größere Schäden als die Schnecke.



Geheimtipp gegen Schnecken?


Wenn sich Nackt- oder Gehäuseschnecken auf den Weg machen, haben sie vor allem eines im Kopf: Fressen, fressen, fressen! Besonders die "obdachlose" Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus), ein aus Portugal stammender Einwanderer (über viele Pflanzballen und -erden), ist mittlerweile für 90% der Fraßschäden in den Gärten verantwortlich. Und gibt immer mehr davon, da sie sogar zweimal jährlich bis zu 400 Eier legen kann. Dann schlüpfen viele Jungtiere schon im Herbst und verkriechen sich zum Überwintern bevorzugt in aufgetragenen Mulchschichten. Nur ein "kräftiger" Kälteeinbruch kann sie dezimieren. Natürliche Feinde hat die Portugiesin nur wenige, da sie aufgrund des bitteren Schleimes kaum gefressen wird. Spanische Wegschnecken sind sehr anpassungsfähig, fressen fast alles an pflanzlichem Material und sind nicht besonders empfindlich gegen Austrocknung und Licht. Sie bevorzugen ein Leben auf der Bodenoberfläche und sind somit die bedeutendsten Schadschnecken im Garten. Die Jungtiere sind bunt, gelblich bis rötlich gefärbt und halten sich vorwiegend im Boden auf. Auch ihre Fühler mit den Augen sind vorgestreckt, damit sie ja keine Mahlzeit übersehen. Etwas fauliges Obst, Pflanzenabfälle oder tierisches Aas wären genau das richtige. Ihren Weg legt der Bauchfüßler langsam, aber sicher und konsequent und zielsicher zurück etwas Fressbares zu finden. Da die ganze Unterseite der Schnecke einen einzigen Fuß bildet, sind fünfundzwanzig Meter keine Seltenheit für eine bevorzugte Morgendämmerungswanderung. Da sich die Fußmuskeln wellenförmig bewegen gleitet sie auf ihrer Schleimspur gleichmäßig dahin. Daher sind Schnecken bei feuchtem Wetter fast überall anzutreffen. Dabei schützt sie der Schleim wie ein Polster, wenn sie über spitze Steine kriecht - selbst eine Rasierklinge kann sie ohne Gefahr überwinden. Messerscharf scheint auch der Biss zu sein, eine Schnecke zermalmt fast alles was wächst und grünt. Der sichtbare Schabe- und Lochfraß, der durch die sogenannte Radula, eine mit Zahnreihen besetzte Reibeplatte geschieht, zeigt nur, dass Wegschnecken absolute Feinschmecker sind. Sie fressen nur unsere "Lieblingspflanzen". Wer aus Frust mit Arglist versucht den Gefräßigen Schleimern mit Bierfallen oder Schneckenkorn die Lebensqualität auf Dauer einzuschränken, wird feststellen, dass dieser Kampf fast aussichtslos zu sein scheint. Jede wohlriechende Premium-Bierfalle lockt auch die Schnecken aller Nachbarn an. Dieser Schneckenfang spricht nur den Geruchssinn und nicht das Trinkverhalten an. Selbst Schneckenzäune verhindert den Siegeszug der Schleimer nicht. Wer hart durchgreift und die aktiven Weichtiere vereinzelt einzusammeln hat den besten Erfolg. Aber wohin mit hunderten von Schnecken? Eine neues Zuhause in der mobilen städtischen Biotonne wäre angemessen. Es werden aber immer noch welche übrigbleiben, und das ist gut so: Schließlich helfen sogar sie im Garten. Sie sorgen dafür, dass abgestorbene Pflanzen wieder zu Humus werden. Dafür kann man ihnen schon mal das eine oder andere Salatblatt gönnen! Gartenbotschafter John Langley®


SCHNEXAGON (Sieht aus wie Werbung)

Ihre Bekämpfung ist ein vieldiskutiertes leidiges Thema. Im Gemüsegarten hilft auf Dauer vermutlich nur ein Schneckenzaun. Was aber tun im Blumengarten? Fang- oder Lockpflanzen können keine Lösungen sein, denn im Nebeneffekt locken sie immer mehr Tiere an. Bis zu 100 Meter weit wittern die sich kräftig vermehrenden Kriecher eine leckere Mahlzeit. Vielmehr erweist sich in der Praxis das Gegenteil als richtig: Setzen oder säen von Pflanzen, die nicht zu den Lieblingsspeisen der Schnecken zählen, sondern um die sie einen großen Bogen machen. Die Auswahl ist weit größer, als viele erwarten.


Schneckenproblem - Bier ist out, Korn ist in. · Nackt schleimen sie sich nachts in unsere Gärten. Die Nacktschnecken bewirken den stärksten Schaden. Und bei regnerischem Wetter sind sie bekannter weise am

 

AKTIVSTEN. · Aktivität zeigen die Schnecken auch als Zwitter. Da jedes Tier beiderlei Geschlechtsorgane besitzt, kann auch jede einzelne Schnecke Nachkommen produzieren. Und zwar bis zu 400 Stück pro Schnecke und Jahr. · Die Eier werden meist im August und September in vorbereitete Hohlräume in den Boden abgelegt. Schnecken bevorzugen auch dick gemulchte Flächen im Garten. Auch ein ökologischer Grund für das vermehrte "Auftreten" der Schnecken. · Die kleinen Jungschnecken verkriechen sich zur Überwinterung in frostfreie Verstecke wie grobschollige Erdhöhlen, unter Falllaub oder im ungepflegten Kompost. Im Oktober / November beginnt dann der Winterschlaf. · Einige Arten, wie z. B. die Genetzte Ackerschnecke, überwintern überwiegend im Eistadium. Schneckenbekämpfung · Bislang gab es gegen Schnecken nur wenig Möglichkeiten der

 

Bekämpfung: Entweder wurden chemische Präparate mit Wirkstoffen wie Methaldehyd oder Methiocarb eingesetzt. · Oder, die vielgepriesene Wunderwaffe "Bierfalle" war und ist auch nicht gerade die ideale Killer-Lösung gewesen. ·

 

"Hochelektronik" - ein Schneckenzaun als Sicherheitstrakt gegen Schnecken - war oft die letzte verzweifelte Möglichkeit.

 

Hilft Bier oder Korn? · Ein Schneckenkorn (im Fachhandel erhältlich) enthält den Wirkstoff Eisenphosphat, der auch in der Umwelt vorkommt und sogar zur Lebensmittelherstellung verwendet wird. Eisenphosphat wird im Boden durch Mikroorganismen und spezielle Ausscheidungsprodukte der Pflanzen in pflanzenverfügbare Stoffwechselprodukte umgewandelt. Eisen und Phosphat sind bekanntlich Pflanzennährstoffe. · Wichtig ist noch, dass das Mittel für Haustiere und freilebenden Tieren wie Igel ungefährlich ist. Das handelsübliche Schneckenkorn ist für alle pflanzenschädlichen Schnecken gedacht. Es lockt die Schnecken aus ihren Verstecken. Schon kurz nach der Köderaufnahme bewirkt das neue Schneckenkorn einen Frassstop. Diese Blockade führt zu einem sofortigen Schutz der Pflanzen, obwohl sich die Schnecken noch eine Zeitlang in dem behandelten Gebiet aufhalten. Sie verenden erst nach einigen Tagen. ·

 

Wieviel „Korn“ verträgt die Schnecke? Die in Form von länglichen Granulat gepressten Pellets werden bei Befalls beginn mit 5g pro m2 zwischen die Pflanzen gestreut. Was tun? · Einsammeln - Eine billige, aber sehr zeitaufwendige Methode ist das Absammeln. Wer rund ums Beet alte Bretter, Pappe, große Blätter von Salaten, oder ähnliches auslegt, unter denen sich die Schnecken tagsüber gerne verkriechen, wird über diese einfache Fangmethode begeistert sein. Wer das Einsammeln, konsequent durchführt, wird den gewünschten Erfolg haben. 

 

Schneckenzäune - Schneckenzäune bieten ebenfalls wirkungsvollen Schutz der Pflanzen vor Schneckenfraß. Dazu können Zäune aus Metall verwenden, deren Oberkante nach Außen umgebogen und meist zusätzlich gezackt sind. Möglich sind auch Zäune, die aus senkrecht aufgestellten, ungehobelten Brettern bestehen. · Um Komposthaufen sollten unbedingt solche mechanischen Barrieren errichtet werden, um die Eiablage im Kompost zu verhindern.

 

Abstoßende Wirkung auf Schnecken haben auch verschiedene Pflanzenaufgüsse, z.B. Rosmarin, Begonie, Pfefferminze. Sie können als Tee oder als Kaltwassserauszug bereitet werden und werden 1:10 verdünnt über die Pflanzen gegossen.

 

Was nun tun gegen diese Schecken-Invasion? · Düfte spielen im Schneckenleben eine große Rolle. So wie im Garten Kopfsalat, Kürbis, Radieschen und Erdbeeren sowie von den Zierpflanzen Gladiolen und Dahlien einen ausgesprochenen Lock reiz ausüben, so stellen Reihen von Bohnenkraut, Majoran, Kapuzinerkresse oder Kamille eine natürliche Barriere dar.